2013-03-22

LBM-Rückblick - "GALS!" Review

So, nun ist das Wochenende schon wieder längst in Vergangenheit gerückt, aber dennoch möchte ich gerne noch ein paar Worte darüber verlieren, da es doch so einige schöne Momente gab, die festgehalten gehören.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich bereits seit zwei Jahren nicht mehr die Buchmesse besucht habe.
Vorletztes Jahr aus privaten Gründen, letztes Jahr aus Urlaubsgründen.
Umso neugieriger war ich darauf, was sich wohl alles geändert hatte?!
Nun - in meinen Augen nicht viel, und das ist nicht unbedingt negativ zu sehen.

Es war genauso voll, wie die Jahre zuvor - Samstag leider noch voller.
Neuer Besucherrekord schön und gut, aber leider ist das dann in der Hinsicht ein bisschen hinderlich, um wirklich vorwärts zu kommen.

Das CCL war wieder offen!
Darauf hatten wir schon lange gehofft, aber eine Erfüllung dieses Wunsches war irgendwie in weiter Ferne gerückt. Keine Ahnung, ob es an dem großen ECG Wettbewerb lag (European Cosplay Gathering) , aber ich danke dem dafür zuständigen "Gott" - denn immerhin hatte man dort ein paar Ecken zum Verschnaufen und Luft holen. Nicht zuletzt war es einfach ruhiger als in der Glashalle oder in Halle 2. Menschenmassen bin ich in der Form einfach nicht mehr gewöhnt und ich habe mich um ehrlich zu sein ein bisschen alt gefühlt. (lach)

Wie jedes Jahr gab es interessante Cosplays zu betrachten.
Dennoch waren gerade die ausladenden Kostüme oder jene wie Hetalia meines Erachtens so gut wie gar nicht vertreten, was wohl an den verschärften Regeln lag. Denn wenn man Gefahr lief, von der Messe ausgeschlossen zu werden, weil man zu gruselig ist oder eine Uniform trägt, lässt man dieses Kostüm lieber zu Hause und probiert sich an einem anderen? Es kann natürlich auch sein, dass den meisten Cosplayern der Massenauflauf einfach zu viel war.
Das wäre für mich noch die wahrscheinlichste Erklärung.
(Bitte nicht falsch verstehen: Ich habe nichts gegen die neuen Regelungen!)

Auch den alljährlichen allgemeinen Cosplaywettbewerb wollte ich nicht auslassen und habe mit einer Freundin daran teilgenommen.
In unseren Augen war es ein solider Beitrag - seriös, charakterentsprechend, womöglich nicht superaufregend oder actionlastig, aber in Ordnung.
Allerdings hatte ich leider ein wenig das Gefühl, dass viele nichts mehr mit alten Serien anfangen konnten.
Sei es nun in unserem Fall "Sailor Moon", die Serie deren Anime in Deutschland ja mehr als populär war und ist und man sich zu gerne an die (schrecklich) schöne Synchronisation erinnert oder eben auch "Anne mit den Roten Haaren". Nein, ich möchte euch natürlich nicht alle über einen Kamm scheren (genauso wenig wie ich mit meinen Worten andere Teilnehmer schlechtreden will - auf gar keinen Fall!), aber man merkt schon irgendwie, bei welchen Beiträgen die Leute generell eher abgehen und bei welchen nicht. So findet der "Gangnam Style" aus Prinzip Begeisterung im Saal (Ich gestehe: Ich gehöre auch zu den Anhängern des Liedes, weniger aber des Tanzes), während man mit ernsten Beiträgen oder Sketchen aufpassen muss, im "Allgemeinwissen" zu bleiben. Denn natürlich kann nicht jeder Insider einer Serie sein.

... Argh. Ich hoffe, das kam jetzt richtig rüber.
Ich finde es schwierig, über dieses Thema etwas zu sagen, ohne gleich Richtung Abgrund zu purzeln. Verzeiht mir bitte in der Hinsicht meine Tollpatschigkeit!

Jedenfalls durfte ich am Sonntag dann noch etwas anderes sehen, was mein Herz ungelogen höher schlagen ließ.
Ich habe mich so sehr über diese kleine Cosplay-Gruppe gefreut, dass ich mich ungelogen am liebsten angehängt hätte! (lach)
Zum ersten Mal sah ich, dass GALS! gecosplayt wurden! Und die drei sahen auch noch so gut aus!! (〃∇〃) 



Aber macht euch doch selbst ein Bild!!





Hoshino Aya, Kotobuki Ran, Yamazaki Miyu ♥



Vielleicht werden einige von euch jetzt ein Fragezeichen über dem Kopf tragen. GALS? Was soll das sein?!
Bei GALS! handelt es sich um eine Shojo-Mangaserie von Fujii Mihona, die im Jahre 1999 begann und bis 2002 lief. Bei uns (glaub ich) fanden sie 2005 Einzug. Ich kann mich dran erinnern, dass ich noch ein Jahr zuvor äußerst happy war, während des Urlaubs im Elsaß zwei französische Bände kaufen zu können. Mein Französisch war damals besser als heute - aber irgendwie kann man sich durchquälen. (lach)
Auf die Serie bin ich nämlich dank eines Artikels in der "Mangaszene" gekommen - nur gab es zu dem Zeitpunkt noch keine Manga in europäischer Nähe... haha.
Ich hatte sogar ein, zwei Jahre lang die Phase, ähnlich wie Mihona-chi zeichnen zu wollen. Schrecklich. Damit kam ich überhaupt nicht klar!
Aber zurück zu GALS!





Mihona Fujii, GALS!


Der Titel beruft sich eigentlich auf Mädchen, die dem Gyaru-Stil (Gal-Stil) folgen und sich optisch sowie auch verhaltenstechnisch mehr von der übrigen Masse herausheben als es normalerweise erwartet wird.
Das Zentrum der Gal-Bewegung ist in Japan glaube ich schon ein paar Jährchen her - die 1990er um genau zu sein - und ich weiß gar nicht, ob man heute noch viele Gals sehen kann?!
Dem werde ich nächstes Jahr am besten auf den Grund gehen!
Aber Gal ist nicht gleich Gal. Es gibt viele verschiedene Substile innerhalb dieses einen Stils: Kogyaru, Manba, Himegyaru, Shirogyaru... Ich kenne mich nicht gut genug aus, um darüber einzeln zu berichten, aber googlet die Begriffe einfach einmal. Wer ein paar japanische Zeitschriften zum Thema Mode und Co. schon mal gesehen hat, der kann solche wie JELLY oder Popteen auch zum Gyaru-Stil zuordnen.
Der Manga befasst sich hierbei nun mit Kogals, deren buntes Leben in den beliebten Tokyoter Bezirken Shibuya und Ikebukuro und natürlich mit Mode, Make-up und was Mädchen noch so wichtig ist.
Klingt oberflächlich? Keineswegs! Wer denkt, dass nur über Aussehen und Schickmachen erzählt wird, täuscht sich! Auf eine sehr schöne Art und Weise erzählt Mihona-chi auch von den typischen Problemen, die aufkommen können: Ijime (Ich übersetze es jetzt der Einfachheit halber mit "Mobbing") in Schulen, das Aushalten von Oberschülerinnen oder auch wie eine Mutter ihre Tochter zurücklässt, um ihr eigenes Leben zu leben und diese Tochter drohte mit Prügeleien und Schlägereien abzurutschen.
Der Zeichenstil mag ein bisschen gewöhnungsbedürftig sein, die Illustrationen sind stets quietschbunt, strotzen von Details, aber der Humor ist erstklassig und der Erzählstil wirklich schön gehalten.
Für mich ist und bleibt GALS! ein kleines Meisterwerk seinesgleichen. 







Hamasaki Ayumi wird im Übrigen auch als wichtige
Vertreterin bzw. Vorantreiberin der Gals gesehen. :) 
Genauso wie Amuro Namie.






Wer Interesse am Gyaru-Stil, Mode und Co. hat, den empfehle ich an dieser Stelle einfach einmal den Blog der lieben Lau, die regelmäßig über solche und weitere Themen postet.

Und wie werde ich jetzt ein Gal? Oder zumindest ein bisschen so wie Kotobuki Ran, dem Hauptcharakter aus GALS! ? Auch dafür gibt es natürlich eine Lösung ! ;)

Einige Tipps sind davon auch gar nicht mal so falsch, selbst wenn man kein Gal wie Ran werden will. Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und gute Freunde sind schließlich auch so wichtig im Leben! Genauso wie Spaß und somit jedem Tag etwas abgewinnen zu können.

Also - habt so viel Spaß, wie es geht!! о(ж>▽<)y ☆
(Natürlich ohne Pflichten und Co. zu vernachlässigen)